Wurzeln schlagen im steirischen Basalt

Ein Prost auf das Vulkanland: Mit der Familie als Wegbegleiter lässt Winzer Stefan Krispel in seinen Weinen den Geschmack der steirischen Heimat hochleben und ermöglicht ein kulinarisches Erlebnis mit Gänsehautfaktor.

Während der vergangenen Wochen holte Stefan Krispel seine 15. Weinernte ein. Jedes Jahr lernt er aufs Neue dazu, hat dabei seine Familie stärkend im Rücken und die Zukunft im Visier: »Meine persönliche Passion ist die Weiterentwicklung unserer Produkte«, so der 33-Jährige, der seine tiefwurzelnden Reben keinen Tag aus den Augen verliert. In zweiter Generation bewirtschaftet die Familie Krispel ein Fleckchen Erde im steirischen Vulkanland als Weingut. »Wir haben mit dem Standort in Hof bei Straden großes Glück, weil wir mit der besonderen Basalterde experimentieren und überzeugende Ergebnisse erzielen können. Das Vulkanland ist nicht nur ein malerischer Blickfang, sondern vor allem eine fabelhafte Region für hervorstechende, kulinarische Produkte.«

Stefan Krispel

Naturtalent

Seine Karriere als Winzer begann wie selbstverständlich als Kind auf den Feldern unter den Fittichen seines erfahrenen Vaters Toni. In seine Fußstapfen trat Stefan, nachdem die entsprechende schulische Laufbahn in Rekordzeit abgeschlossen war. »Als Familienbetrieb ziehen wir natürlich gemeinsam an einem Strang in Richtung Zukunft und glauben zugleich an Werte wie Tradition, weil wir auch täglich auf die Werke und das Wissen unserer Vorfahren bauen«, erzählt Stefan Krispel. Als Team kann sich jedes Familienmitglied auf das andere verlassen, der berufliche Austausch steht auf der Tagesordnung. »Auch ganz privat«, verrät Stefan Krispel, »schöpfe ich Kraft und Energie aus der Zeit mit meiner Familie – mit ihnen kann ich am besten abschalten und das Dasein abseits der Weingärten genießen.«

Weinbegleiter

Apropos genießen: Was liebt ein Winzer an seinem Wein? Stefan Krispel hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Geschmack seiner Region smart und gekonnt in Flaschen abzufüllen: »Ich will in meinem Wein die Herkunft schmecken, und das ist auch mein vorrangiger Antrieb, meine Motivation und meine Vision. Ein Wein schmeckt ganz anders, wenn die Wurzeln tief hinunterreichen. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich das Vulkanland beim Öffnen der Flasche riechen und mit dem ersten Schluck schmecken kann.« Krispels alte Reben wurzeln tief und saugen ein besonderes Aroma aus dem vulkanischen Basalt, mit dem der Winzer seine Freude beim Experimentieren hat. Er führt seine Reben mit Achtsamkeit durch den Jahreszyklus, setzt ausnahmslos auf Handlese und eine optimale Reifezeit und kommt so seinem Ziel Schritt für Schritt näher.

Offen für Neues

Während Recherchen und selbst auf seinen Bildungsreisen in Südafrika oder Frankreich bleibt Stefan Krispel seiner Linie treu und interessiert sich primär für die Machart und das Handwerk des Produkts – und das gilt nicht ausschließlich für den Wein. »Bei aller Liebe zur Tradition halte ich meinen Horizont frei, bleibe neugierig und offen für Entwicklungen, stehe zu meinen Ideen und meide möglichst den Vergleich im negativen Sinn«, erklärt Krispel sein Faible für Veränderung.

Er liebt das Lernen auch aus Fehlern und findet Lösungen, wenn etwas nicht auf Anhieb gelingen mag. Jedes Weinjahr steht vor ihm wie ein neues Glück und hält Potenzial für viele Überraschungen.

Das Vulkanland schmecken

Die Weine von Stefan Krispel können online gekauft oder auch direkt am Genussgut Krispel verkostet werden: Küchenchef Daniel Weißer verwöhnt dazu im Genusstheater mit herzhafter, regionaler Kulinarik. Unsere Pâtissière Lisa Krispel zaubert Süßes (made by Lisa) aus eigener Produktion. Für das Auge ein Blickfang, für den Gaumen ein Genuss. Als besonderes Schmankerl begegnet man dem Wollschwein auf den Speisekarten und ja, tatsächlich auch auf dem Gut: Seit mehr als 20 Jahren leben die Tiere hier unter der Obhut von Toni Krispel.

Text: Birgit Krenn

Bildhinweis: Kurt Bauer, Michael Reidinger

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