Die Menschin!
Immer wieder poppt in regelmäßigen Abständen die Frage auf, ob man im Journalismus gendern soll oder eben nicht. Bis wohin ist es sinnvoll? Wie gendert der Duden?
Mittlerweile gibt es im Duden das Wort „die Menschin“, unter der Rubrik Gebrauch steht „selten, meist scherzhaft“, aber eben nicht nur. Wir versuchen das jetzt anzuwenden: Die Menschin betrachtet die Mondin und sehnt sich nach dem Sonne. Wie Sie bemerkt haben, habe ich nun die Sonne vermännlicht und „der Sonne“ dekliniert, so komme ich auf „dem Sonne“, Dativ, um das Prinzip des Genderns durchzuexerzieren. Wahrscheinlich würde es aber so gehen: Der/die Mensch/in betrachtet den/die Mond/in und sehnt sich nach dem/der Sonne/in. Durchaus möglich, dass hier der eine oder andere Fehler drinnen ist, mir fehlt hier etwas die Übung. Da stelle ich mir jetzt gerade eine Nachrichtenredakteurin oder einen Redakteur unter Zeitdruck vor, die das ohne Hoppalas beherrschen müssen. Abgesehen davon, dass das dritte Geschlecht fehlt und bald einige mehr, wenn alle zu ihrem Recht kommen wollen. Wenn man es aber allen recht macht, wird man es niemandem recht machen. Ich sag ja nur. Also abwarten und der/die/das Tee trinken, vielleicht tut sich ja etwas. Zum Beispiel den Einheitsartikel aus dem Englischen zu übernehmen.
Reininghaus kommt!
Apropos tun: In Graz tut sich einiges, hört sich gut an, für eine Stadt, die oft als eine im Dämmerschlaf dargestellt wird. Waren Sie schon mal in Reininghaus? Nein? Dann würde ich das einmal machen, so als Freitagsausflug. Am besten mit dem Fahrrad oder mit der Bim. Weil Parkplätze sind dort rar gesät. Das sollte Sie als mündiger Bürger nicht abhalten, Reininghaus zu besuchen und sich ein Bild über den neuen Stadtteil zu machen, der eben mehr als eine Reihe zusammengestellter Hochhäuser ist. Wir haben uns ein Bild gemacht, mehr darüber im Blattinneren. Vielleicht gefällt Ihnen auch die eine oder andere Wohnung. Und wenn Sie schon einmal hier sind, im Herzen von Reininghaus befindet sich die Augenklinik Steiermark. Sie soll die Abhilfe von Augenleiden wie dem Grauen Star in einer realistischen Zeit schaffen und dient so zur optimalen Ergänzung zu unserer Universitäts-Augenklinik am Klinikum.
Kurz mal trüffeln?
Nachdem Sie Reininghaus erkundet haben, rate ich Ihnen, zurück in die City zu fahren und einen Sprung im Paradeishof vorbeizuschauen. Dort können Sie sich vom 22.10.2025 bis zum Monatsende durch Trüffel der verschiedensten Regionen kosten, da hier Händler*innen zugegen sind, eine Kleinigkeit essen, den einen oder anderen in Graz prämierten Trüffelwein kosten oder sich in eines der Partnerrestaurants der GenussHauptstadt begeben, wo man Ihnen zeigt, dass auch die Grazer Spitzengastronomie mit der kulinarischen Wunderknolle umzugehen weiß.
In diesem Sinne, bleiben Sie menschlich,
interessiert und ein bisserl vernascht.
Einen farbenfrohen und geschmacklich
hervorragenden Herbst wünscht Ihnen
Martin G. Wanko
Foto: Clarissa Berner
