Mit null Ahnung etwas anzufangen hat einen Vorteil: Man tut es!

Vom MarlboroMann zum MarathonMann – Part II

Audience! Freunde des erlesen Geschmacks. Das Warten hat sich gelohnt! Nach 182,5 Tagen (1/2es Jahr) kommt es nun zur Fortsetzung des „the amazing running Wankoman“. In Echt und ohne Schmäh. Mädels und Bubens, schnallt euch die Laufschuhe an – es ist nie zu spät.

Wir, die Family and me, leben am Rande des Grazer Stadtparks, also habe ich sozusagen die „grüne Lunge“ von Graz gleich vor mir und muss mich weder durch Häuserschluchten quälen, noch aufwendige Anfahrten absolvieren, um unter ein paar Bäumen zu laufen. Ich bewundere jeden, der wie Rocky in NYC auch in suboptimalen Gegenden seine Laufschuhe schnürt, aber ich will ehrlich bleiben: In schönen Gegenden läuft es sich besser. Laufen hat ja auch etwas mit Genuss zu tun, grün beruhigt und Wanko braucht viel Ruhe, zumindest seine Lunge. Ich überquere also das vierspurige Glacis am Stadtpark und laufe in den Stadtpark hinein.

Jedoch, so schnell kann ich gar nicht schauen, ist mein erstes Lauferlebnis auch zu Ende. Das hat ein bisschen was von Einfädeln beim ersten Tor oder Reifenplatzer in der ersten Kurve, nur mir schaut keiner zu, ist vielleicht auch besser so, denn ich bin nach zwei Minuten außer Puste! Hätte ich eine Ahnung vom Cooper-Test oder Ähnlichem, ich würde verzweifeln, nie wieder laufen, hätte mir einen angegluckert und mein Testament gemacht.

Weder tat ich meine ersten Lauferlebnisse auf Facebook kund, noch googelte ich mich zu einem Idioten.

Aber aufgeben? Niemals! Viel erstaunlicher ist für mich, dass ich nach zwei Minuten laufen ein glücklicherer Mensch bin, als zuvor. Das ist Magie! Tatsächlich war ich nicht mehr der Gleiche und umgefallen bin ich auch nicht, ätsch!

Eine Massenveranstaltung für Einzelgänger

Das Coole ist, Laufen ist nicht Tennis. Ich sage mir immer wieder, hätte Gott gewollt, dass wir Tennis spielen, wären uns ja Tennisschläger gewachsen und keine Hände. Nichts für ungut, jeder Sport hat etwas für sich, aber ich war mir schon in den ersten Tagen über die Vorzüge des Laufsports im Klaren: Ich brauche keinen Trainer oder Partner. Einfach Laufschuhe anziehen und ein anderer Mensch sein. Im Kopf ist man eine Einheit mit der halben Welt, weil immer mehr Menschen das Laufen zu ihrem großen Glück erklärten. Das muss für den großen Anfang reichen, im schlimmsten Falle auch für das kleine Ende. Man denkt sich das jedoch nur so einfach, weil oft die einfachsten Dinge doch sehr schwierig sind … aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Fortsetzung ist sicher.

Warten auf Ausgabe 03 lohnt sich.

Text von Martin G. Wanko

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