Vision und Umsetzung

Es ist noch nichts überstanden, aber wir sind nun wieder alle aus der Schockstarre erwacht, die der COVID-19 Virus mit sich brachte. Ein Unternehmen, das durch einen regen Kundenkontakt immer die Zeit spürt und auch die letzten Wochen ihre Kunden nicht aus den Augen verlor, ist das Genussgut Krispel, welches durch „Wein und Schwein“ über die Grenzen hinaus bekannt ist – 40plus im Talk mit Stefan Krispel.

Stefan, wie war das für euch, als ihr quasi von einem Tag auf den anderen das gesamte Genussgut (Wein, Schwein, Gutsheuriger) neu organisieren habt müssen?
Diese Zeit war auch für uns nicht einfach. Leider mussten wir unseren Gutsheurigen und die Gästezimmer bereits einen Tag nach der Saisoneröffnung wieder schließen. Den Ab-Hof-Verkauf durften wir zwar geöffnet halten, aber es traute sich ja niemand raus. Wir haben unseren Fokus in diesen Wochen stark auf unseren Onlineshop gerichtet.

Der Kundenkontakt ging nicht verloren. Woran liegt das?
Unsere Newsletter und Social Media haben wir bewusst privat und intim gestaltet. Fotos von unserer Familie, Rezepte von meiner Schwester, Fotos vom Verpacken der Postpakete; all das teilten wir mit unseren Kunden. Wir haben viele Rückmeldungen auf die Rezepte bekommen.

Wie war diese Zeit logistisch zu meistern?
Mit diesem explosionsartigen Anstieg der Bestellungen im Onlineshop haben wir nicht gerechnet. Das war eine völlig neue Situation. Aber alle haben zusammengegriffen, die Mitarbeiter, die eigentlich andere Tätigkeiten haben, aber auch die Familie. Sogar der Verkaufsraum wurde zum Logistikcenter umfunktioniert. So ging es ganz gut und jedes Paket verließ rechtzeitig unser Haus.

Aber wir sind jetzt in der „neuen Normalität“ gelandet. Der Gutsheurige hat wieder geöffnet. Wie nehmen das die Leute an?
Die Leute wollen wieder raus, essen gehen, es sich gut gehen lassen und das Leben wieder genießen. Der Gutsheurige läuft sehr gut. Das ist sicherlich auch der Politik geschuldet, hier wird intensives Marketing für Urlaub in Österreich betrieben und das spüren wir. Auch unsere Zimmer sind bereits für die ganze Saison sehr gut gebucht.

Aber ihr habt die letzten Monate auch nicht geschlafen. Was ist bei euch sonst neu?
Wir haben unsere komplette Werbelinie neu gestaltet. Unsere neuen Broschüren gibt es bereits für unsere Kunden und Weinliebhaber. Etiketten und weitere Gestaltungen im neuen Design werden in den nächsten Monaten kommen und wir freuen uns schon sehr darauf.

Es gibt Gründe zu feiern. In der Falstaff Sauvignon Blanc Trophy für die Steiermark habt ihr mit eurem Sauvignon Blanc Ried Neusetzberg den 2. Platz errungen.
Das freut uns besonders. Die sehr gute Platzierung spiegelt unsere konsequente Arbeit der letzten Jahre wider.

Welche Vorhaben gibt es?
Die Krise haben wir gut genutzt, um neue Ideen zu sammeln und diese auch umzusetzen, um alles im Betrieb zu überdenken und in Frage zu stellen. Und da ist so einiges Positives fürs nächste Jahr rausgekommen. Wir freuen uns auf die Erneuerungen bzw. auf die Fokussierung im eigenen Betrieb!

Welche Vision hat „der Krispel“?
Besser zu werden, in jeglichen Bereichen! Ob in den Weingärten oder im Keller, es ist überall noch Potential nach oben, auch wenn es nur ein paar Prozent sind. Sich stetig zu steigern, um großartigen Wein zu produzieren – das ist unser größtes Ziel!

Weingut Krispel GmbH
Neusetz 29
8345 Hof bei Straden
T. +43 (0) 3473 7862
E. office@krispel.at
W. www.krispel.at

Das Gespräch führte Martin G. Wanko

Bild: Jean von Luelik

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