Das Graz Museum erzählt vom Kriegsende und den Jahren des Wirtschaftswunders in Graz.
Demokratie fällt nicht vom Himmel. Wie es die Menschen in Graz nach 1945 geschafft haben, aus dem Nichtseine demokratische Gesellschaft zu etablieren, davon erzählt die neue Ausstellung im Graz Museum „Ins Ungewisse. Graz 1945–1965“. Vieles war zu dieser Zeit unsicher. Dennoch bildete sich nach dem Ende des Krieges 1945 und dem Ende der Besatzungszeit 1955 ein neues Selbstverständnis in unterschiedlichen Bereichen wie Bildung, Kultur oder Wirtschaft, etwa mit der Gründung des Forum Stadtpark Ende der 1950er-Jahre und letztendlich mit der Erneuerung des Grazer Stadtstatuts 1967.

Der Wiederaufbau im Spiegel der Kunst
Ein besonderes Augenmerk wird auf das Alltagsleben der Menschen geworfen. Dabei kommen auch Zeitzeuginnen zu Wort, die von ihren Erinnerungen an diese Zeit erzählen. Aber auch Gegenstände aus dem täglichen Leben wie akribisch geführte Haushaltsbücher, (selbst gebautes) Spielzeug, Fotoalben oder Schulbücher. In der Ausstellung finden sich auch zahlreiche Kunstwerke von steirischen und Grazer Künstlerinnen, die die Weiterentwicklung der Kunst wiedergeben. Eine Abfolge großer Reproduktionen von ikonischen Fotografien der Zeit aus der ganzen Welt spiegeln das Zeitkolorit, das Zeitgeschehen und den Zeitgeist dieser Jahre wieder. Für die Ausstellung wurde auch eine eigene Duftebene entwickelt, die ganz stark mit der Zeit verbunden ist, mit Hausbrand, kalter Dauerwelle oder Apfelkuchen.
Zu sehen ist die Ausstellung „Ins Ungewisse. Graz 1945–165“ bis 12. April 2026, täglich von 10 bis 18 Uhr.
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Rahmenprogramm
Mi, 24.09.2025, 18 Uhr
Als der Jazz nach Graz kam.
Zeitzeugengespräch mit Musik der KUG Graz
Mi, 15.10.2025, 18 Uhr
Demokratie erzählen.
Am Beispiel des Oral History Archivs der Universität Graz
Mi, 22.10.2025, 18 Uhr
Verborgene Geschichten.
Besatzungskinder erinnern sich.
Diskussion
Text: Jasmin Nebelhorn
Fotos: © Sebastian Reiser