Der neue Wein für eine neue Welt!

PIWI
Die Rede ist vom PIWI-Wein, hier hat die Zukunft längst begonnen und hört auf schmucke Namen wie Souvignier Gris oder Satin Noir.

Der Beginn im letzten Jahrhundert war schwierig, aber nun pocht er schon ganz vehement an die Tore und hört auf schmucke Namen wie Souvignier Gris oder Satin Noir. Die Rede ist vom PIWI-Wein, hier hat die Zukunft längst begonnen. Martin G. Wanko im Gespräch und auf eine kleine PIWI-Verkostung mit Wolfgang Renner, dem PIWI-Österreich-Obmann.

Herr Obmann, erklären Sie mir bitte PIWI in drei Sätzen?

Neue, innovative Rebsorten, die deutlich weniger Pflanzenschutz brauchen und Weine von hochwertiger Qualität hervorbringen. PIWIs sind dreifach nachhaltig: Ökonomisch, ökologisch und sozial. Das bedeutet zugleich bis zu 70 % weniger Pflanzenschutzmittel und stark reduzierte Traktorunfälle beim Spritzen im Steilhang.

Was unterscheidet die PIWI-Sorten von herkömmlichen Sorten?

PIWIs sind Kreuzungen von klassischen Sorten mit hochresistenten, amerikanischen oder asiatischen Sorten, die viele 1000 Jahre gegen Pilzkrankheiten, wie Echter und Falscher Mehltau, natürliche Widerstandsfähigkeit aufgebaut haben.

Welche Vertreter sollte man kennen?

Muscaris, Souvignier Gris und der Blütenmuskateller sind für die Steiermark sehr gut geeignet. Österreichweit ist der Donauriesling der bekannteste PIWI-Vertreter. Satin Noir und Cabernet Jura sind zwei PIWI-Rotweinsorten. Momentan wird viel gezüchtet, hier können wir gespannt sein.

Wie viel Prozent der österreichischen Weinbaufläche sind PIWI?

Wir kommen auf 2 % und die Tendenz ist steigend: 0,1 – 0,2 % pro Jahr mehr.

Sind unter den PIWI-Winzern auch renommierte Weinbaubetriebe dabei?

Unter anderem Skoff, Scharl, Bründlmayer, Hirschmugl und Winkler-Hermaden.

Der PIWI-Wein ist noch relativ jung. Hat man hier Erfahrungswerte bezüglich langjähriger Lagerung?

Wir haben Erfahrung im kleinen Rahmen, bei uns lagern die Rebsorten Muscaris und Souvignier Gris seit 24 Jahren. So können wir uns zurückverkosten und sehen, dass der Souvignier Gris ein hervorragendes Alterungspotential hat.

Werden PIWIs jemals als DAC Wein zugelassen?

Ich denke schon. Ich habe im Winter interessante Gespräche geführt, wo anerkannte Winzer meinten, dass in der Steiermark der Souvignier Gris zumindest als Verschnittpartner für Cuvées zugelassen werden sollte. Dann wird es nicht mehr lange dauern, bis der Souvignier Gris in die DAC-Verordnung aufgenommen wird. Dasselbe gilt für den Donauriesling in Niederösterreich.

Interview: Martin G. Wanko
Foto: © Martin G. Wanko

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