Die Hinrunde fand in Wien statt, bei der unheimlich charismatischen Greißlerei Urbanek am Naschmarkt. Unsere Verkoster trotzen dem nasskalten Wetter und fanden für alle Weine die richtigen Worte.

Moderation und Weinauswahl: Martin G. Wanko
Die Verkoster in Wien:
Emilian Abadjiev (Botschaftsrat Rep. Bulgarien), Gernot Deutsch (Heiltherme Bad Waltersdorf), Andreas Hold (KAGes-Betriebsrat), Oliver Jauk (Kommunikations- & Weinexperte), Andreas Kaufmann (Pressesprecher Landesrat Kornhäusl), Philipp Konzett (Galerie Konzett), Matthias Kroell (My Premium Pellets), Silke Ressenig-Schaller (Centrex Europe Energy & Gas), Gernot Tritthart (Holcim Österreich)
Die 8 Weine:
Tom Dockner Traisental | NÖ, Taubenschuss Poysdorf | Weinviertel | NÖ, Dillinger Glanz | Südstmk., Masser Glanz | Südstmk., Krispel Straden | Vulkanland Südoststmk., Heinrich Gols | Nordburgenland, Grassl Göttelsbrunn | Carnuntum | NÖ, Schwarz Andau | Nordburgenland,

2021 | 13 % spontan vergoren
Ausbau: Gebr. 300 Liter Fässer, 32 Monate

Krispel Straden | Vulkanland
Südoststmk. Gelber Muskateller Ried Stradener Rosenberg
2023 | 12,5 % Ausbau: 8 Monate im Edelstahltank BIO

Grüner Veltliner Ried Pletzengraben
2023 | 1ÖTW | 13 %
Boden: kalkiges Konglomerat
Ausbau: 10 Monate im großen, 15 Jahre alten Fass (2000 Liter), auf der Feinhefe ausgebaut

Masser Glanz | Südstmk.
Grauburgunder Ried Schlingelberg
Alte Reben | 2020 | 13 %
Intrazelluläre Vergärung,Abpressen nach 10 Wochen Ausbau: 14 Monate gebr. Barrique BIO

Ausbau: 50 % neue und 50 % gebr. kleine Holzfässer und 500 Liter-Tonne aus aus französischer und österreichischer Eiche

Boden: lehmiger Lössboden mit erhöhtem Kalkanteil
Ausbau: Im Stahltank
BIO

Pinot Noir Freyheit 2023 | 12,5 %
spontan vergoren | unfiltriert
Boden: Glimmerschiefer, Lage Edelgraben im Leithagebirge
Ausbau: 21 Monate 500 Liter Eichenfass und Amphoren
Biodynamisch

Schwarz Rot Zweigelt 2022 | 13 %
Ausbau: 50 % Neuer Barrique, 50 % gebr. Burgunderfässer





Dillinger Sauvignon Blanc Ried Hoch Pößnitzberg 2021
Gernot Tritthart: Schwarze Ribisel in der Nase. Lakritze im Mund. Von der Säure ein bisserl stärker, aber nicht unangenehm. Frucht: Mango. Gute Länge, von der Intensität sensationell, weil er auch so eine Breite abbildet.
Silke Ressenig-Schaller: Schwarze Johannisbeere, dezente Mangonote. Knackig, aber nicht stark, sehr gediegen.
Oliver Jauk: Moderner, junger Sauvignon, jetzt nicht unbedingt die Säure, das Grasige und die Paprika im Vordergrund. Wird jetzt von der Frucht übertönt. Trotz eher kurzem Abgang ein echter „Aha!-Wein“.
Philipp Konzett: Bin voll begeistert, schon im Geruch ein zartes Barrique. Der ist ein Star, das Holz tritt in den Hintergrund, ein reiner Sauvignon Blanc.
Andreas Hold: Einer der besten Sauvignon Blancs überhaupt. Ich schmecke einen grünen Apfel, Granny Smith, ein Hauch Minze, so grün wie die Steiermark.
Gernot Deutsch: Goldene Farbe, sehr edel, glasklar im Durchblick, In der Nase Pfirsich, Banane, jetzt eher eine Rose. Der kommt noch einmal, zwischen Gaumen und Abgang, wie wenn mir jemand auf die Schulter klopft, ganz edel. Mit dem dezenten Holz im Hintergrund, finde ich ihn nochmals eine Spur angenehmer.
Andreas Kaufmann: So schmeckt die Steiermark.
Matthias Kröll: Ein toller Sauvignon, noch ganz leicht nach Holunder und Apfel, im Hintergrund Cassis. Vanille vom Holz kommt auch schön durch, ein gelungener Tropfen. Kann man gut und gerne im Keller reifen lassen.
Dockner Grüner Veltliner Ried Pletzengraben 2023 | 1ÖTW |
Gernot Tritthart: In der Nase hab ich leider nichts, der Pollenflug wirkt scheinbar bereits. Ein wirklich gut austarierter Grüner Veltliner. Säure gut eingebunden, hat ein Pfefferl und eine schöne Länge. Frucht schwer: Vielleicht buttriger Apfel.
Silke Ressenig-Schaller: Auf den 1. Schluck gar nicht 23er. Eindeutig älter, sehr gehaltvoll, hat einen starken Ausdruck.
Oliver Jauk: Schmecke hier einen Apfel heraus. Ich bin da ein Streber und hab mich informiert: 10 Monate auf der Feinhefe und im großen Holzfass: So schmecke ich etwas Haselnuss und Vanille. Mineralisch ist er, erzeugt Kühlheit an Zähnen und Gaumen. Er ist pfeffrig, sehr, sehr würzig. Das ist 1ÖTW, gehört sicher zum Besten, was das Weingut zu bieten hat. Sicher eine große Lagerfähigkeit.
Philipp Konzett: Klassischer Veltliner in der Nase, eine Gaumenexplosion bezüglich der Mineralik, hält an bis zum Abgang. Für mich komplett neu. Mein Wein für diesen Sommer!
Andreas Kaufmann: Schöne Säure und langer fruchtig pfeffriger Abgang. Das Holz bleibt dezent im Hintergrund.
Matthias Kröll: Ein sehr ausgewogener Grüner Veltliner, mit einer harmonischen Säure und Fruchtspiel, mit einem tollen, langen Abgang. Der ist so richtig schön.
Grassl Ried Neuberg Cuveè 2022
Gernot Tritthart: Er hat Komplexität, Kaffee, Leder, Tabak. Großes Kompliment, Spitzenwein. Hohe Komplexität, Lakritze, gut am Gaumen, gute Länge, Länge und Balance ziehen sich unheimlich gut durch. Klar kommt das Holz auch, aber sehr dezent im Hintergrund. Exzellente Wein- und Kellerwirtschaft, Carnuntum pur.
Emilian Abadjiev: Geht in Richtung Südweine, die ich aus Bulgarien kenne und wirklich liebe. Sehr aromatisch. Herrliche Farbe. Dörrpflaume, Dörrobst.
Oliver Jauk: Rubinrot, ein Schimmer Violett. Ganz klar eine rote Frucht, es ist Würzigkeit drin, perfekt gemachte Rotwein, gut eingebundene Tannine.
Philipp Konzett: Geruch rein nach Trauben, Ich spüre alle Sorten
dieser Cuvée hintereinander, sehr geordnet, wunderbar. Hier wird nichts vermischt, sondern jede Traube kommt zur Geltung. Im Abgang wirklich großartig.
Gernot Deutsch: Hat tollen Duft in der Nase, dazu eine gewisse Leichtigkeit, und ist rund, bleibt ein bisserl am Gaumen und im Abgang finde eine ganz leichte Schokolade. Mit dem hab ich nicht gerechnet, der Wein ist ein Dorado.
Andreas Kaufmann: Waldbeeren in der Nase, Schokolade und Kirsche am Gaumen. Ein schöner Begleiter für ein Steak.
Matthias Kröll: Die klassische Mon Cherie Note. Genau ein klassischer Steak Wein, die Grillnoten im Hintergrund kann man sich so richtig vorstellen.
Heinrich Gols | Pinot Noir Freyheit 2023
Gernot Tritthart: Kirsche-Weichsel-Rumtopf in der Nase, die Farbe irritiert mich etwas, kein holziger Ton. Im 2. Schluck ändert er seine Stilistik und im Geschmack hab ich dann Pfirsich, Orange, Zitrusfrüchte.
Silke Ressenig-Schaller: Dazu denke ich mir nun Datteln im Speckmantel, mit Walnuss, Entenleber in Portweinsauce.
Emilian Abadjiev: Angenehm leicht zu trinkender Übergangswein zwischen Frühling und Sommer. Angenehmer Eingangswein zu Fleisch aber auch zu Fisch. Der Duft weckt in mir immer noch die Erinnerung an die Weinberge meiner Urgroßmutter. Ein sauberer Wein!
Oliver Jauk: Mir kommt Seeteufel mit Ratatouille in den Sinn, auch zum Dessert möglich. Im Übrigen gibt es nichts Schöneres, als Wein aus einer schönen Flasche zu trinken, wenn ich mir diese hier so anschaue. Die gesamte Freyheit Linie vom Heinrich ist stark. Unfiltriert und trotzdem wirklich klar und sauber. Dazu vom letzten The Cure Album den Song „A Fragile Thing“. Perfekt!
Philipp Konzett: Wunderbarer Geruch. Sehr streng nach Pinot Noir gemacht. Kommt sehr schön, wunderbare Könner am Werk, biodynamisch und so eine herrliche Alternative zu den herkömmlichen Pinots.
Gernot Deutsch: Jetzt bin ich gespannt, in der Farbe dezent, blasses Rot, in der Nase eine leichte Erdbeere, am Gaumen sehr eindrucksvoll, bei einer Blindverkostung wäre ich mir nicht sicher, ob ich auf Rotwein getippt hätte. Irrsinnig angenehm zu trinken, kann man auch auf der Terrasse genießen.
Matthias Kröll: Ein ganz einmaliger Wein.
Krispel Gelber Muskateller Ried Stradener Rosenberg 2023
Gernot Tritthart: Macht Spaß. Wirklich gute Säure, sehr typischer Muskateller in der Nase, wirklich schön, klassisch ausgebaut, sehr zu empfehlen. Wochenende, Terrasse, Freude, loslassen und das Leben feiern.
Silke Ressenig-Schaller: Fruchtexplosion mit Tiefgang!
Emilian Abadjiev: Sehr reiches Aroma, das schätze ich sehr.
Oliver Jauk: Es ist schön, vom Basalt- & Kalkboden im Vulkanland, volles Aroma.
Philipp Konzett: Ein klassischer, großer Muskateller. Den nimmt man auch gerne im Kofferraum mit, wenn man vom Weingut nach Hause fährt. Da bleibt kein Auge trocken, da geht die Sonne auf.
Andreas Hold: Da schmecke ich jetzt eine Maracuja. Sehr harmonisch, rund, fruchtig, der Geruch fällt extrem auf.
Andreas Kaufmann: Sehr fruchtig, leicht und rund im Geschmack. Kurz zusammengefasst: Der ideale Wein für einen lauen Sommerabend.
Matthias Kröll: Absoluter Maracuja-Duft, mit 12 % ist er auch fein zu trinken.
Masser Glanz Grauburgunder Ried Schlingelberg Alte Reben | 2020
Gernot Tritthart: Eine Fahrt nach Italien. Friaul. Beginnt sich aufzumachen. Apfel, Apfelbirnenmost. Wird immer besser. Vor mir sehe ich Fisch, Meeresfrüchte, Terrasse, Dama Bianca, Cavalluccio, Branzino al Forno, der ein bisserl Wermut drinnen hat. Das wäre jetzt genau das Richtige. Und jetzt macht der Wein wirklich Spaß, kommt jetzt sehr komplex in den Tönen.
Silke Ressenig-Schaller: Muss sich entwickeln, der braucht. Ich assoziiere damit Frittiertes, Calamari Fritti. Ein Wein für lange Gespräche. Oliven. Auch als Aperitif gut vorstellbar.
Oliver Jauk: Wird von Schluck zu Schluck interessanter. Arthouse-Wein? Röstaromen, Vanille, nussig,
der interessanteste Wein bisher. Spannend, wird aber nicht Every-body’s Darling.
Philipp Konzett: Die Fruchtigkeit und Fülle ist äußerst interessant, ein Qualitätsprodukt, noch nie so einen qualitätsvollen Grauburgunder genossen.
Gernot Deutsch: Ich bin Grauburgunder-Fan, sensationelle Farbe, in der Nase bleibt er zuerst unauffällig, doch dann eine dezente Waldhonig-Note, 13 % ist gut. Dazu alte Rebe, sehr konzentrierte Trauben. Der gemütlich genossene Wein zur Zigarre.
Andreas Kaufmann: Sehr schlanker Wein, mit Aprikose. Sehr lange am Gaumen. Von Minute zu Minute gehaltvoller.
Matthias Kröll: Ein ganz ein schöner, runder Grauburgunder, feine Dörrfrüchte, dazu dominiert die Mineralik vom Opok sehr stark. Die Stilistik, durch den sehr intensiven Ausbau, macht das Ganze sehr speziell, aber für einen Grauburgunder ganz toll rund.Gernot Tritthart: Eine Fahrt nach Italien. Friaul. Beginnt sich aufzumachen. Apfel, Apfelbirnenmost. Wird immer besser. Vor mir sehe ich Fisch, Meeresfrüchte, Terrasse, Dama Bianca, Cavalluccio, Branzino al Forno, der ein bisserl Wermut drinnen hat. Das wäre jetzt genau das Richtige. Und jetzt macht der Wein wirklich Spaß, kommt jetzt sehr komplex in den Tönen.
Andreas Kaufmann: Sehr schlanker Wein, mit Aprikose. Sehr lange am Gaumen. Von Minute zu Minute gehaltvoller.
Matthias Kröll: Ein ganz ein schöner, runder Grauburgunder, feine Dörrfrüchte, dazu dominiert die Mineralik vom Opok sehr stark. Die Stilistik, durch den sehr intensiven Ausbau, macht das Ganze sehr speziell, aber für einen Grauburgunder ganz toll rund.Matthias Kröll: Ein ganz ein schöner, runder Grauburgunder, feine Dörrfrüchte, dazu dominiert die Mineralik vom Opok sehr stark. Die Stilistik, durch den sehr intensiven Ausbau, macht das Ganze sehr speziell, aber für einen Grauburgunder ganz toll rund.
Taubenschuss Grüner Veltliner Ried Hermannschachern 2023
Gernot Tritthart: Eine gute Länge, für 23 sehr ausgewogen, viel Mineralik, so Raucharomen, trotzdem kein Holzfass, deutet auf eine sehr starke Mineralik hin. Kein Obst, sehr vielschichtig. Sehr ausbalancierte Säure.
Silke Ressenig-Schaller: Ab dem 2. Schluck entwickelt er sich. Interessanterweise komplett säurelos, intensiv, aber schwer zu beurteilen. Untypisch. Ein bisschen wie der kroatische Malvasia, nur stärker im Geschmack.
Emilian Abadjiev: Sehr guter Wein, weil atypisch für einen Grünen Veltliner.
Oliver Jauk: Gekochter Tafelspitz, Semmelkren, Apfelkren, gebackenes Gemüse auch noch. Das trifft sich alles zu diesem würzigen Wein. Das Pfefferl vom Weinviertler Veltliner ist da. Ein großartiger Speisenbegleiter, weil er ein komplexer und erwachsener Weine ist.
Philipp Konzett: Etwas Süßliches im Geruch, vergeht dann wieder. Wenn man riecht und trinkt, harmoniert er sehr gut. Trinkt man ihn, ist er süffig, mit der richtigen Mineralik.
Gernot Deutsch: Für mich ist der Veltliner hervorragend, in der Nase ganz mild. Was ich grundsätzlich an den Veltlinern mag, das ist dieser weiche, runde Geschmack, wenn die Säure gut eingebaut ist. Sehr bekömmlich, ein ganz toller Wein für jeden Anlass.
Schwarz Rot Zweigelt 2022
Gernot Tritthart: Extrem hohe Komplexität, braucht Zeit, klassische Rotweinnoten. Kaum zu glauben, dass das „nur“ Zweigelt ist.
Oliver Jauk: Zweigelt Kirsche ist da. Essen, Trinken, Lebensfreude, das ist der Wein. Saftig, elegant und dicht mit reifer Kirschfrucht, feiner Würze, harmonisch eingebundenen Tanninen und einer angenehmen Frische. Trocken, kraftvoll, dennoch zugänglich und trinkfreudig – ein moderner, aber terroirbetonter Zweigelt.
Philipp Konzett: Ein reiner Zweigelt, es ist ganz wichtig die Traditionen, das typisch Österreichische, mit diesen feinen Trauben hochzuhalten. Ein vollkommener Zweigelt.
Gernot Deutsch: Feiner Geruch, volle Nase, der geht rauf und gleich rein, irrsinnig schön, unglaubliche Farbe, ganz milder, runder Abgang, damit hätte ich nicht gerechnet. Der Wein fürs dunkle Fleisch oder danach zur Zigarre.
Andreas Kaufmann: Leichter Roter mit starkem Geschmack und ausgeprägtem Weichsel-Aroma. Fein ausbalancierte Säure.
Matthias Kröll: Der Schwarz-Rot fühlt sich richtig an, weil er richtig gemacht ist. Eine schöne Frucht, ein ganz typischer „Schwarz-Zweigelt“ im besten Sinne, will ich schon sagen. Super fein zum Trinken. Toller Stoff.
Mitmachen & Gewinnen
Gewinne eine von 16 Flaschen Wein, die im Rahmen unseres 40plus Talk & Tasting in Wien und Graz verkostet wurden. Das Gewinnspiel läuft bis zum 23. Juni 2025.
Moderation & Weinauswahl: Martin G. Wanko