Gemüse und Obst für ganz Österreich, Frutura macht’s möglich.

>Katrin Hohensinner-Häupl

Im Gespräch mit der Geschäftsführerin Katrin Hohensinner-Häupl, über die Herausforderung im Obstanbau in Zeiten der Nachhaltigkeit.

Sie sind in die Gemüse- und Obstbau-Familie „Frutura“ hineingeboren worden. Welchen Zugang hat man dann zu Obst und Gemüse?

Unser Firmencredo lautet: „Wir sind Obst und Gemüse!“ Das trifft natürlich auch auf mich voll zu. Schon seit meiner Kindheit habe ich aktiv an den landwirtschaftlichen Tätigkeiten meiner Familie teilgenommen… Obst und Gemüse nehmen eine zentrale Stellung in der Ernährung ein und tragen maßgeblich zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Diese Erkenntnis prägt nicht nur unser geschäftliches Handeln, sondern ist auch für mich persönlich von höchster Bedeutung.

Wie geht es Ihnen mit Ihrer mitinitiierten „Digitalen Bienenweide“?

Seit mehreren Monaten engagieren wir uns leidenschaftlich in der Entwicklung der „Digitalen Bienenweide“, und es erfüllt uns mit großer Freude, ankündigen zu dürfen, dass wir die „Digitale Blumenweide“ im Rahmen der Jahrespressekonferenz des BioBienenApfels am 27.03.2024 präsentieren werden. Es gelang ein System zu entwickeln, bei dem alle mit geringen Mitteln – bereits ab 1 Euro – aktiv Lebensraum schützen und somit aktiv Biodiversität und eine lebenswerte Zukunft fördern können.

40plus ist nachhaltig. Wie verhält es sich in der Frutura mit Pflanzenschutzmittel?

Die Nutzung von heißem Thermalwasser zur Beheizung der Gewächshäuser ermöglicht nicht nur eine jährliche Einsparung von 28.000 Tonnen CO2, sondern schafft auch ein ideales Umfeld für Gemüsepflanzen aufgrund der bereitgestellten Wärme. Dazu konzentriert sich ein spezialisiertes Team in unserem Unternehmen ausschließlich auf die Integration von Nützlingen als natürlicher Gegner der Schädlinge. Diese gezielte Herangehensweise ermöglicht es uns, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf ein Minimum zu reduzieren oder sogar gänzlich zu vermeiden.

Inwieweit ist der Klimawandel für die Frutura eine Herausforderung?

Die Veränderungen in den klimatischen Bedingungen können das Wachstum von Pflanzen beeinflussen, die Verfügbarkeit von Wasserressourcen beeinträchtigen und den Druck durch Schädlinge und Krankheiten erhöhen. Diese Faktoren können das Erntevolumen stark beeinträchtigen. Die Frutura Thermal-Gemüsewelt bietet durch die Nutzung von Thermalwasser zur Beheizung der Gewächshäuser, Stabilität in den Temperaturbedingungen, was besonders in Zeiten von extremen Wetterereignissen von Vorteil ist. Gleichzeitig ermöglicht es die Reduzierung von CO2-Emissionen, was einen positiven Beitrag zur Verringerung des Treibhauseffekts und somit zur Begrenzung des Klimawandels leistet.

Die Thermal-Gemüsewelt machte den ganzjährigen Anbau von Tomaten und Paprika möglich, oder? – Wie schaut es hier mit dem Energieverbrauch aus?

Durch die Wärme des Thermalwassers können wir auf fossile Brennstoffe verzichten. Den Strom jedoch müssen wir aktuell noch über das Netz beziehen. Kürzlich haben wir eine ORC Anlage in Betrieb genommen, welche überschüssige Wärme der vorhandenen Geothermiebohrung nutzt, um Strom zu erzeugen. Zusätzlich haben wir bereits Photovoltaikanlagen im Gelände der Frutura Thermal-Gemüsewelt installiert, um unsere Eigenversorgung zu steigern. Der von uns bezogene Strom stammt aus österreichischem Grünstrom und ist durch Herkunftsgarantien nachgewiesen.

Factbox:

Frutura Obst & Gemüse Kompetenzzentrum GmbH
Wieviel Tonnen Gemüse/
Obst jährlich: 230.000 t
Mitarbeiter: über 850
Umsatz: über 580 Mio./Jahr
Standorte: 4

Interview: Martin G. Wanko

Foto: © Frutura/Jörg Mitter

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