Im Keller der Genüsse.

Der südoststeirische Winzer Stefan Krispel ist auf Expansionskurs! Der Weinkeller wurde auf 3.400 m2
neu errichtet, Kostenpunkt rund 8,2 Millionen Euro. Nun wurde er eröffnet.

»Das gesamte Traubengut durchläuft das Herzstück unserer neuen Produktionslinie, die optische Traubensortieranlage. Daraus folgt eine Qualitätssteigerung, die für die Steiermark einzigartig ist.«

– Stefan Krispel

Das Vulkanland ist neben der Süd- und der Weststeiermark das dritte DAC-zertifizierte Weinanbaugebiet in der Steiermark. Durch seine mineralischen Böden und das Mikroklima erlangt der hier gekelterte Wein eine sehr starke Typizität. Gerade der Grauburgunder macht derzeit Furore. Das Genussgut Krispel aus Straden, mit seinen 42 Mitarbeitern, hat durch die mittlerweile in Österreich gut bekannten Krispel-Weine einiges dazu beigetragen. Jetzt stand eine gröbere Veränderung ins Haus, der Weinkeller wurde samt Produktionsfläche und Lager auf 3.400 m2 neu errichtet. Kostenpunkt: 8,2 Millionen Euro.

Äußerlich gleicht der Bau einem Vulkankrater. Zwischen zwei Betonscheiben leuchtet eine kupferne heraus und steht symbolisch für den Vulkankegel. Ein starkes Signal des Genussguts bezüglich der engen Verbundenheit mit dem Vulkanland.
Der bestehende Standort wurde durch eine Produktionshalle mit angrenzenden Lagerflächen erweitert, um Arbeitsabläufe zu optimieren und Kapazitäten auszubauen. Die Bereiche Produktion und Lagerung wurden auf 3.400 m2 Erweiterungsfläche unter einem Dach vereint und an den vorhandenen Gebäudebestand durch einen gläsernen Verbindungsbau und eine Rampe angeschlossen.

Es galt einen Weinkeller zu entwerfen, der Stefan Krispels Traubengut gerecht wird und, in aller Demut, in höchster Form vinifiziert. Für die Qualität des Weins sind die Anlieferung, die rasche Sortierung und die Verarbeitung im Presshaus essentiell: Mit neun Weinpressen reagiert Stefan Krispel auf die immer enger zusammenrückende Erntezeit, in der das gesamte Lesegut von rund 134 ha verarbeitet werden muss. Das Prunkstück ist hier sicher die optische Sortieranlage, ein seltener Anblick in Österreichs Weinkellern. Mit Luftdruck werden hier die letzten schadhaften Trauben gezielt entfernt und das Erntegut möglichst schonend im Presshaus verarbeitet.

Während die Riedenweine noch in den Holzfasskellern reifen, sausen die Gebietsweine schon durch die Abfüllanlage. In der hochmodernen Anlage werden Abfüllvorgänge, wie die Füllstandoptimierung und Etikettierung, mittels Sensoren überwacht. In der Stunde schafft sie von der Abfüllung bis hin zur Etikettierung 3.000 Flaschen.

Stefan Krispels gut sortierter Webshop ist einen Mausklick wert. Für die nächste Ausfahrt in die Südoststeiermark sollte man sich das Genussgut merken. Eine vom Wirtschaftsressort des Landes Steiermark mitfinanzierte »Genießertour« bietet eine Führung durch den Weinkeller, das ausgezeichnete »Genusstheater« offeriert Speis und Trank vom Feinsten. Natürlich Nachhaltigkeit, wohin das Auge reicht: 2/3 des Energiebedarfs am Genussgut werden beispielsweise selbst produziert.

Text: Martin G. Wanko

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