In der Zukunft gelandet!

Wie geht eigentlich »Nachhaltig Urlaub machen«? Indem man sich auch im Urlaub von zu Hause nicht wegbewegt und in Totenstarre verfällt. Ich warne nur, wenn man das als Familie mit Kindern macht, bekommen die Jungen einen ziemlichen Schaden, weil in der Schule fragt man untereinander noch immer, wo man war. Ich kann alle beruhigen, Urlauben gleicht einem Grundbedürfnis, bloß 4 % der Österreicher bleiben in den eigenen vier Wänden, die anderen fahren in ferne Länder und das gerne. Zuerst sucht man sich ein nachhaltiges Hotel aus. Hat man eines gefunden, ist das wie frischer Atem, da hat man gleich ein gutes Gefühl. Da hat man sich einmal mit 90%iger Sicherheit gegen ein Hochhaussilo an einer Küste entschlossen.

Uns trieb es ins Elsass. Das Hotel, eine Villa aus den 1920er-Jahren, hatten auf booking.com 3 Sterne für Nachhaltigkeit – mehr darüber im Blattinneren – aber nur so viel: Man kommt hier als Geläuterter wieder raus. Und wie kommt man ins Elsass? Am besten wie die Araber, die ich in München gesehen habe: Vor dem (Hotel) Kempinski, sehe ich, wie aufgefädelt, eine ganze Armada aus Lamborghini und Ferrari, mit Kennzeichen aus Katar. Wo sich Durchschnittsmenschen fragen, ob sie jetzt mehr mit dem Rad oder den Öffis fahren sollen, lassen die ihre Autos nach Europa einfliegen, geben mit ihnen und den Nummerntafeln hier an und fliegen mit ihnen wieder zurück.

Ja, spinnen die? Ja, natürlich spinnen die. Darf man selber spinnen? Ja eh, aber sehr wenig. Nach wie vor zahlt sich Urlaub in sinnvoller Entfernung aus. Skifahren in den steirischen Bergen, ein paar Tage in unseren Thermen verbringen – wir haben da auf den nächsten Seiten einiges vorbereitet. In der Gondel hat man dann auch einige Zeit zum Nachdenken. Zum Beispiel, ob ein Auto nachhaltig sein kann, das ist nämlich bei genauerem Nachdenken gar nicht so einfach zu beantworten. Oder wie geht es uns eigentlich mit den Todsünden? Darüber habe ich mich mit Gudrun Isak aus der Diözese Graz-Seckau, Josef Wurm und einem Wesen namens KI ausgetauscht. Apropos Josef Wurm: Der steirische Ausnahmekünstler stellte uns für das Cover eines seiner Bilder zur Verfügung, darüber hinaus wird er in dieser Ausgabe porträtiert.

Vielleicht noch einige Worte zu KI? Haben Sie sicher schon ausprobiert. Und, das was rauskam, ist jetzt eher durchschnittlich, zerstreut oder ganz einfach Nonsens? Stimmt. Man sollte sich jetzt nicht zu viel und nicht zu wenig mit ihr beschäftigen, sondern ganz einfach mit ihr leben und am Ball bleiben. Dagegen sein hilft nix. Es hat bekanntlich auch eine Bewegung gegeben, die Computer verhindern wollte. Der PC hat sich eben nicht abschaffen lassen, die Bewegung schon. Wir haben im Innenteil des Magazins ein kleines 40plus-Spezial gebastelt, wo sich der TU Graz-Forscher Roman Kern damit auseinandersetzt. Sehr gescheit und gar nicht künstlich.

Bild & Text: Martin G. Wanko, Chefredakteur

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