Zwei, die die Zukunft gestalten.

Keiner verschickt so flink und umweltgerecht wie Roland Fink in seinen niceshops. Er geht ebenso mit Spirit an die Sache heran wie LH Drexler. Die Zwei im Talkformat.

Roland Fink
Herr Landeshauptmann, wie steht es um die Versorgungssicherheit unseres Landes?

LH Christopher Drexler
Die Krisen der letzten Monate haben den hohen Wert der Versorgungssicherheit noch stärker ins Bewusstsein gerückt. Unsere steirischen Bäuerinnen und Bauern stellen nicht nur Lebensmittel mit höchster Qualität her, sondern sorgen auch für regionale Wertschöpfung mit kurzen Transportwegen. Aufgrund der gestiegenen Betriebsmittel- und Futtermittelkosten hat die Bundesregierung ein Versorgungssicherungspaket geschnürt. Davon werden rund 17 Millionen Euro an steirische bäuerliche Betriebe gehen. Damit werden auch die landwirtschaftlichen Betriebe gut durch die Krise gebracht und die Ernährungssouveränität gesichert.

LH Christopher Drexler
Sehr geehrter Herr Fink, Sie führen ein erfolgreiches Unternehmen mit mittlerweile mehr als 550 Mitarbeiter*innen. Was hat Sie dazu bewogen, den Weg in die Selbstständigkeit zu wagen?

Roland Fink
Eine für mich sehr einfache Frage. Ich war mir sicher, keinen Job zu finden, der mich glücklich macht. Also hab ich ihn mir selbst geschaffen.

Roland Fink
Wir wirtschaften seit 2018 klimaneutral, und sind davon überzeugt, dass selbst das zu wenig ist und wir unsere Anstrengungen noch deutlicher erhöhen müssen. Wann wird das Land Steiermark alle notwendigen Maßnahmen dafür ergriffen haben, die Pariser Klimaziele erreichen zu können? Was sind die wichtigsten Schritte dazu?

LH Christopher Drexler
Wenn wir über den Klimaschutz sprechen, geht es um nicht weniger als unsere Zukunft. Wir müssen um ein Vielfaches entschlossener handeln. Das Land Steiermark hat mit der Einrichtung eines Klimakabinettes – als erste Bundesland überhaupt – und dem Beschluss, die Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral zu gestalten, wichtige Schritte gesetzt. In der Steiermark werden wir als Forschungsland auch sehr stark auf Innovationen und Entwicklungen hin zur CO2-Neutralität setzen. Wir wollen eine Musterregion in ganz Europa werden, die Klimaschutz mit wirtschaftlicher Dynamik verbindet. Wir müssen so lange notwendige Maßnahmen setzen, bis wir dort sind, wo wir hin müssen. Damit unsere Steiermark unbestritten das »Grüne Herz Österreichs« bleibt.

LH Christopher Drexler
Viele Unternehmen – aus nahezu allen Branchen – leiden unter dem Arbeitskräftemangel und finden keine Mitarbeiterinnen. Haben Sie dieses Problem auch? Wenn nicht, was machen Sie anders als andere Unternehmerinnen?

Roland Fink
Dieses Problem haben wir nicht. Denn wir investieren sehr viel in die Zufriedenheit unserer Mitarbeiterinnen. Neben umfangreichen sozialen Leistungen setzen wir auf ein Miteinander auf Augenhöhe, ein außergewöhnlich attraktives Arbeitsumfeld und flexible Arbeitszeit-Varianten. Wir sind mehr denn je der Meinung, dass wir nicht nur Einkaufserlebnisse für unsere Kundinnen und Kunden, sondern auch Arbeitserlebnisse für unsere Mitarbeiterinnen brauchen. Nicht zuletzt deshalb wurden wir von »Great Place to Work« als bester Arbeitgeber Österreichs ausgezeichnet. Darauf sind wir sehr stolz.

Roland Fink
Wie sehr ist das Land Steiermark von Gaslieferungen aus Russland abhängig?

LH Christopher Drexler
Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde uns in ganz Österreich und in vielen Teilen Europas noch stärker vor Augen geführt, wie sehr wir bisher vom russischen Gas abhängig sind. Wir müssen dringend bei der Erneuerbaren Energie, beim grünen Strom, weiter vorankommen. Von der Wasserkraft, über die Windkraft, bis zur Sonnenenergie: Die Abhängigkeit vom Gas muss jedenfalls Anlass sein, um diese Anstrengungen zu intensivieren. Mit solider Expertise begründet, müssen wir uns allen Konflikten zum Trotz, konsequent der Umsetzung widmen und alternative Energiequellen erschließen.

LH Christopher Drexler
Der Onlinehandel und der stationäre Handel stehen oft in harter Konkurrenz zueinander. Wird der Onlinehandel in Zukunft die normalen »Kaufhäuser« verdrängen?

Roland Fink
Nein, stationären Handel wird es immer geben. Der Onlinehandel wird jedoch weiter Marktanteile gewinnen. Umso wichtiger ist es, innovative Konzepte auf die Verkaufsfläche zu bringen. Das scheinen immer mehr stationäre Händler zu verstehen. Sie bieten ihren Kundinnen und Kunden Einkaufserlebnisse – mit Erfolg.

Zudem steht der gesamte Handel – auch der Onlinehandel – vor der Herausforderung, dass die Industrie immer stärker den direkten Weg zu den Konsument:innen sucht. Wenn wir nicht zum unverzichtbaren Partner für die Industrie werden, wird der Handel zumindest in der heutigen Form keine Zukunft haben. Ein nachhaltiger Zugang zu den Kundinnen und Kunden, komplexe Servicedienstleistungen und eine glaubhafte Wertehaltung werden in diesem Zusammenhang ein wichtige Rolle spielen.

Moderation: Martin G. Wanko

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