Natürlich (und) selbstgemacht – Klappt das?

Kosmetik

Wir haben bereits festgestellt, man muss sich nicht gleich von der eigenen, kleinen Drogerie im Badezimmer verabschieden, um sich nachhaltiger zu pflegen. Doch was, wenn man versucht, ganz auf typische Kosmetika zu verzichten? Ein Selbsttest.

Ziel meines Selbsttests ist es, keine mit Konservierungsstoffen oder sonstigen Chemikalien angereicherte Kosmetika zu verwenden: Zu 100 % natürlich und möglichst selbstgemacht soll’s sein! Und das Wohlbefinden darf nicht darunter leiden. Im Gegenteil, durch die „gesunde Pflege“ erwarte ich mir schon mehr: Im Idealfall einen strahlenden Teint und eine glanzvolle Löwenmähne am Kopf. Ich finde unzählige Kosmetik-Rezepturen, die sich augenscheinlich gut in den Alltag integrieren lassen. Doch das leicht ungute Gefühl bleibt, wie schau ich denn nach der Natur-Kur wirklich aus? Nun denn, Gewissheit bringt am Ende nur das Experiment!

Tausche Haarfestiger gegen Bier

Macht Bier die Haare schön? Ich gebe zu, einen ziemlichen Heikel auf meine Haare zu haben. Da vertraue ich gerne auf die Expertise der Friseurin meines Vertrauens, Margret Zöhrer von NaturHAAR in der Südsteiermark. Die hat mir empfohlen, das Haar – nass sowie trocken – mit Bier zu besprühen. Zum einen dient das Bier als Festiger für den Ansatz, zum anderen stärkt die darin enthaltene Hefe die Haarfaser. Zusatzplus: Bei regelmäßiger Anwendung hellt es blondes Haar auf und verleiht ihm Glanz.

Fazit
Schon nach knapp zwei Wochen werde ich immer wieder gefragt, warum mein Haar plötzlich so gesund und glänzend aussieht. Sobald ich den Bier-Tipp verrate, habe ich eine schnüffelnde Nase am Kopf. „Du riechst gar nicht nach einem Bierfassl“ kommt dann. Der Duft verfliegt, das Volumen bleibt. Soweit so gut!

Tausche Trockenshampoo gegen Mehl

Meinem Haar fehlt es eh an Volumen. Es ist sehr fein und leicht fettend, weshalb ich oft zu Trockenshampoo greife. Zu oft. Denn so praktisch es auch ist, es verstopft leider die Poren und macht die Haare brüchig. Also pudere ich mir ab jetzt eine selbstgemachte Mischung aus Heilerde, Mehl und Zimt auf den Kopf. Zimt oder Kakaopulver fügt man nach Belieben hinzu, um das Pulver an die Haarfarbe anzupassen. Mehl und Heilerde ziehen den Talg und das Fett raus.

Fazit
Zu meiner Überraschung klappt der Styling-Hack richtig gut. Ich gestehe, ihn jedoch nicht an Regentagen getestet zu haben, aus Angst ich hätte dann kleine Teigklümpchen am Kopf, wenn die Tropfen auf Mehl und Erde treffen. Klingt nach keinem feschen Look.

Tausche Peeling gegen Öl und Zucker

Apropos Heilerde und Wasser. Der Teig ergibt eine natürliche Maske für Gesicht und Dekolleté. Während diese einwirkt, bereite ich ein Körperpeeling vor. Das ist einfach. Pflanzenöl mit Zucker oder Salz verrühren – fertig! Wer mag, kann einen Teelöffel Kaffeesatz für den Frischekick einrühren. Ich habe Zitronensaft hinzugegeben, weil er entzündungshemmend und desinfizierend wirkt. In jedem Fall sorgt das Peeling, dank des reichhaltigen Öls für geschmeidig weiche Haut. So spare ich mir die Bodylotion hinterher. Zwei in eins. Perfekt.

Fazit
Am liebsten mag ich das Peeling mit Kokosöl, weil die Haut dann so herrlich duftet. Da die Kokosnuss aber kein heimisches Produkt ist, nehme ich mich bei der Nase und wähle europäische Sorten. Alles geht, nur bitte kein Kernöl. Das wäre wohl doch etwas zu bunt.

Tausche Gesichtscreme gegen Öl

Wo wir schon bei den Ölen sind: diese verwende ich auch zum Abschminken und als Alternative zur Gesichtscreme. Ich dachte, das müsste ebenso gut funktionieren, doch schon nach einigen Anwendungen fühlt sich meine Haut trocken und spröde an. Nina Stanzel von Schönheitspflege & Vitalcoaching erklärt mir den Grund dafür:

Ein Hautöl kann nur pflegen und tief in die Haut eindringen, wenn durch die Beigabe von Wasser eine Emulsion entsteht. Auf die trockene Haut aufgetragen, wirkt es wie ein Film auf der Oberfläche und verhindert die Versorgung mit Feuchtigkeit.

Fazit
Damit bin ich also weit weg vom erhofften, strahlendem Teint und das Wohlbefinden hat doch etwas gelitten. Bin ich der glanzvollen Löwenmähne überraschend nahe gekommen, so muss zur nachhaltigen Gesichtspflege eine andere Lösung her.

Text: Julia Strempfl
Bild: Pexels.com

 

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